Die Weltgesundheitsorganisation hat beschlossen, Burnout als Krankheit mit der Definition “Chronischer Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird” festzulegen. Die Experten sehen drei Ebenen, die in sich wirken und gemeinsam zu der Erkrankung führen:
ein Gefühl der Erschöpfung,
geringere Arbeitsleistung und
eine innere mental-geistige Distanz bzw. negative Haltung gegen den eigenen Job.
Das spannende an diesem Urteil, ist der ausschließliche Bezug zur Arbeit. Privat verursachtes Burnout wird nicht als Krankheit akzeptiert. Das vereinfacht die Sachlage nicht besonders.
Schauen wir uns einmal eine typische Situation in einem Softwareunternehmen an: Matthias ist eine Führungskraft und leidet in der schnelllebigen Arbeitswelt wie viele Menschen in seinem Bereich unter Stress und Zeitnot. Er hat Druck von oben (Chefetage) und von unten von seinem Team. Er soll immer erreichbar sein, die Projektziele einhalten und unbezahlte Überstunden machen, auch wenn der Abgabetermin absolut unrealistisch ist. Die Kommunikation zwischen Entwicklung/Support und dem Keyaccount funktioniert nicht wirklich. Matthias kündigt, nachdem er mehrmals interveniert hat. Seine Vorgesetzten sind sehr überrascht.
“Hätten Sie doch etwas gesagt!” kam die Antwort.
Zurück zur Tagesordnung: das Unternehmen beauftragt die Suche nach einem neuen Mitarbeiter, der die nötigen IT Kenntnisse und die Führungsqualitäten hat wie Matthias. Das ist derzeit ein schwieriges Unterfangen, weil es diese Menschen mit dieser Ausbildung und Erfahrung kaum mehr gibt.
Burnout ist also noch keine offizielle Krankheit. Aber bald.
Doch wie wird sie definiert und was kann als gesunder Mensch getan werden, um präventiv darauf einzuwirken? Aus der Arbeitgebersicht hat diese WHO Entscheidung noch nicht absehbare Folgen auf die Arbeitswelt. Ein Arzt, der dieses Burnout als Krankheit definiert, legt sich womöglich mit dem Unternehmen und der WKO an, weil eine arbeitsrelevante Erkrankung in der Arbeitszeit entstanden sein muss, die aber im Gegensatz zu einer schweren Sehnenscheidenentzündung des rechten Handgelenks nicht eindeutig diagnostizierbar ist.
Wer durch den WHO Beschluss (Burnout ist eine Krankheit) mehr Arbeit haben wird, sind die Arbeitsgerichte, die Versicherungen und die Gutachter. Der betroffene Mensch wird mit dieser Definition noch mehr zwischen den Mühlsteinen zerrieben werden.
Wie sollte den nun mit Matthias umgegangen werden, damit es erst gar nicht soweit kommt? Ich bin davon überzeugt, dass das Wissen um die eigene persönliche Kompetenz und die eigenen Grenzen zwei wesentliche Kriterien sind, um präventiv für sich und andere eine Lösung zu finden. Was meinen Sie dazu?
Die Herausforderungen sind sehr komplex, wie Sie aus der von mir entworfenen Grafik entnehmen können.
In welchen Bereichen können Sie etwas für Ihre Gesundheit tun? Priorisieren Sie die rechten Begriffe und setzen Sie zwei davon sofort um!
Bleiben Sie entspannt, aber tun Sie auch etwas dafür.
Robert Pap von freiräumen.com
About the Author
DI Robert Pap, Mentalcoach und Raumdesigner.
Gründer von Freiräumen.com mit dem Schwerpunkt Stressmanagement
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